Veröffentlicht am
2. Januar 2024

Okami soll Assistenzhund werden

Gerne haben wir als Wegberg hilft e.V. die Spendenaktion von St. Martin hilft mit einer Spende in Höhe von 500…

Gerne haben wir als Wegberg hilft e.V. die Spendenaktion von St. Martin hilft mit einer Spende in Höhe von 500 € unterstützt. Wenn auch ihr helfen wollt, nehmt euch einen Moment und lest den Beitrag aus der Rheinischen Post vom 27.12.2023

Okami soll Assistenzhund werden

Anne Küppers leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ihre Hündin soll sie im Alltag unterstützen. Aber die Ausbildung zum Assistenzhund ist teuer.

WEGBERG | Shoppen gehen, einen Film im Kino ansehen oder sich mit Freunden zum Essen treffen: Was für andere in ihrem Alter selbstverständlich ist, ist für Anne Küppers eine enorme Herausforderung – sofern es überhaupt möglich ist. Die 24 Jahre junge Wegbergerin hat Albträume, Angst, oft überfallen sie starke Panikattacken. Im Alter von 13 Jahren wurde Anne Küppers Opfer sexualisierter Gewalt und entwickelte daraufhin eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Jetzt ist Okami an ihrer Seite. Vor einem knappen halben Jahr ist die weiße Schweizer Schäferhündin bei den Küppers eingezogen und weicht ihrem Frauchen nicht mehr von der Seite. „Als sie zu uns kam, ging es weniger darum, ,Sitz‘ und ,Platz‘ mit ihr zu üben. Da wurde erst mal ganz viel gekuschelt und gespielt, um eine Bindung aufzubauen“, erzählt Anne Küppers und lächelt. Wenn Okami alt genug ist, nämlich 18 Monate, soll sie eine Spezialausbildung zum Assistenzhund absolvieren.

Assistenzhunde sind wertvolle Helfer für PTBS-Patienten. Sie können etwa nachts das Licht anmachen, um ihre Besitzer aus einem Albtraum zu wecken. Okami könnte Hilfe holen, wenn Anne Küppers einen ihrer regelmäßigen Ohnmachtsanfälle hat. Die sogenannten Synkopen kommen ohne Ankündigung. „Okami kann das dann vorher riechen oder an meiner Körpersprache erkennen und mir Bescheid sagen, damit ich mich hinsetze oder -lege. So besteht weniger Verletzungsgefahr“, erklärt Küppers. Ein Kommando braucht ein ausgebildeter Assistenzhund in diesen Situationen nicht. Er reagiert auf kleinste Verhaltensänderungen seines Besitzers und kann so schon zum Beispiel den Beginn einer Panikattacke bemerken.

Für Anne Küppers ist Okami der Silberstreif am Horizont. „Ich bin seitmehr als zehn Jahren erkrankt. Die Phase zum Beispiel, in der sich der Berufswunsch herausbildet, war bei mir nie wirklich da. Aber ich verspüre gerade zum ersten Mal Hoffnung. Es war ganz lange nicht möglich, Zukunftspläne zu schmieden.“ Damit Okami auch tatsächlich die wertvolle Ausbildung durchlaufen kann, spart Anne Küppers jeden Cent. „Ich werde keinen Führerschein machen können, also geht dieses Geld in Okamis Ausbildung, ebenso wie Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag.“

Ganz reichen wird ihr Erspartes aber wohl trotzdem nicht, denn die differenzierte Ausbildung kostet schätzungsweise 16.000 Euro und ein Assistenzhund für Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung ist im Gegensatz zum Blindenführhund noch nicht im Hilfsmittelkatalog aufgeführt, sodass die Krankenkasse die Ausbildung nicht bezahlen wird. „Okami macht jetzt schon ganz viel, sie ist immer bei mir. Sie hilft mir dabei, meinen Alltag zu leben und gibt dem Tag Struktur.“ Die sogenannten PTBS-Assistenzhunde werden in den USA bereits seit 25 Jahren durch Betroffene vereinzelt selbst ausgebildet, erst seit wenigen Jahren auch durch Organisationen. Wichtig ist: Die Hunde werden speziell für ihre Arbeit ausgewählt und tragen nach der 18 bis 24 Monate dauernden Ausbildung dazu bei, die Einschränkungen ihres Besitzers zu mindern und wieder ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Wenn Patienten mit PTBS wochenlang ihre Wohnung aus Angst nicht verlassen, hilft der ausgebildete Hund, ihnen draußen Sicherheit zu geben. Anne Küppers ist mehr voller Hoffnung denn je, denn gerade mit Okami an ihrer Seite in Kombination mit der Traumatherapie, die sie macht, ist ihre Prognose gut: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in ein Leben finde, das von außen normal aussieht, ist gegeben. Aber es wird nie nicht passiert sein, es ist ein Teil meiner Vergangenheit. Und Okami ist dabei für mich wie eine Krücke“, sagt Küppers.

INFO

So ist Unterstützung für Anne Küppers möglich

Spendenkonto Die Wegberger Initiative „Sankt Martin HILFT“ hat sich sofort bereit erklärt, Anne zu helfen, als sie von ihrem Schicksal hörte. Spenden nimmt die Initiative unter IBAN DE16 3106 0517 7120 0111 16 mit dem Verwendungszweck „Assistenzhund Anne“ entgegen.

Quelle: Rheinische Post, Ausgabe vom 27.12.2023

Veröffentlicht von

Wegberg Hilft e. V.

Okami soll Assistenzhund werden

Veröffentlicht von

Wegberg Hilft e. V.

Veröffentlicht am

2. Januar 2024

Beitrag Teilen

Zur NewsseiteNews

Gerne haben wir als Wegberg hilft e.V. die Spendenaktion von St. Martin hilft mit einer Spende in Höhe von 500 € unterstützt. Wenn auch ihr helfen wollt, nehmt euch einen Moment und lest den Beitrag aus der Rheinischen Post vom 27.12.2023

Okami soll Assistenzhund werden

Anne Küppers leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ihre Hündin soll sie im Alltag unterstützen. Aber die Ausbildung zum Assistenzhund ist teuer.

WEGBERG | Shoppen gehen, einen Film im Kino ansehen oder sich mit Freunden zum Essen treffen: Was für andere in ihrem Alter selbstverständlich ist, ist für Anne Küppers eine enorme Herausforderung – sofern es überhaupt möglich ist. Die 24 Jahre junge Wegbergerin hat Albträume, Angst, oft überfallen sie starke Panikattacken. Im Alter von 13 Jahren wurde Anne Küppers Opfer sexualisierter Gewalt und entwickelte daraufhin eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Jetzt ist Okami an ihrer Seite. Vor einem knappen halben Jahr ist die weiße Schweizer Schäferhündin bei den Küppers eingezogen und weicht ihrem Frauchen nicht mehr von der Seite. „Als sie zu uns kam, ging es weniger darum, ,Sitz‘ und ,Platz‘ mit ihr zu üben. Da wurde erst mal ganz viel gekuschelt und gespielt, um eine Bindung aufzubauen“, erzählt Anne Küppers und lächelt. Wenn Okami alt genug ist, nämlich 18 Monate, soll sie eine Spezialausbildung zum Assistenzhund absolvieren.

Assistenzhunde sind wertvolle Helfer für PTBS-Patienten. Sie können etwa nachts das Licht anmachen, um ihre Besitzer aus einem Albtraum zu wecken. Okami könnte Hilfe holen, wenn Anne Küppers einen ihrer regelmäßigen Ohnmachtsanfälle hat. Die sogenannten Synkopen kommen ohne Ankündigung. „Okami kann das dann vorher riechen oder an meiner Körpersprache erkennen und mir Bescheid sagen, damit ich mich hinsetze oder -lege. So besteht weniger Verletzungsgefahr“, erklärt Küppers. Ein Kommando braucht ein ausgebildeter Assistenzhund in diesen Situationen nicht. Er reagiert auf kleinste Verhaltensänderungen seines Besitzers und kann so schon zum Beispiel den Beginn einer Panikattacke bemerken.

Für Anne Küppers ist Okami der Silberstreif am Horizont. „Ich bin seitmehr als zehn Jahren erkrankt. Die Phase zum Beispiel, in der sich der Berufswunsch herausbildet, war bei mir nie wirklich da. Aber ich verspüre gerade zum ersten Mal Hoffnung. Es war ganz lange nicht möglich, Zukunftspläne zu schmieden.“ Damit Okami auch tatsächlich die wertvolle Ausbildung durchlaufen kann, spart Anne Küppers jeden Cent. „Ich werde keinen Führerschein machen können, also geht dieses Geld in Okamis Ausbildung, ebenso wie Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag.“

Ganz reichen wird ihr Erspartes aber wohl trotzdem nicht, denn die differenzierte Ausbildung kostet schätzungsweise 16.000 Euro und ein Assistenzhund für Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung ist im Gegensatz zum Blindenführhund noch nicht im Hilfsmittelkatalog aufgeführt, sodass die Krankenkasse die Ausbildung nicht bezahlen wird. „Okami macht jetzt schon ganz viel, sie ist immer bei mir. Sie hilft mir dabei, meinen Alltag zu leben und gibt dem Tag Struktur.“ Die sogenannten PTBS-Assistenzhunde werden in den USA bereits seit 25 Jahren durch Betroffene vereinzelt selbst ausgebildet, erst seit wenigen Jahren auch durch Organisationen. Wichtig ist: Die Hunde werden speziell für ihre Arbeit ausgewählt und tragen nach der 18 bis 24 Monate dauernden Ausbildung dazu bei, die Einschränkungen ihres Besitzers zu mindern und wieder ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Wenn Patienten mit PTBS wochenlang ihre Wohnung aus Angst nicht verlassen, hilft der ausgebildete Hund, ihnen draußen Sicherheit zu geben. Anne Küppers ist mehr voller Hoffnung denn je, denn gerade mit Okami an ihrer Seite in Kombination mit der Traumatherapie, die sie macht, ist ihre Prognose gut: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in ein Leben finde, das von außen normal aussieht, ist gegeben. Aber es wird nie nicht passiert sein, es ist ein Teil meiner Vergangenheit. Und Okami ist dabei für mich wie eine Krücke“, sagt Küppers.

INFO

So ist Unterstützung für Anne Küppers möglich

Spendenkonto Die Wegberger Initiative „Sankt Martin HILFT“ hat sich sofort bereit erklärt, Anne zu helfen, als sie von ihrem Schicksal hörte. Spenden nimmt die Initiative unter IBAN DE16 3106 0517 7120 0111 16 mit dem Verwendungszweck „Assistenzhund Anne“ entgegen.

Quelle: Rheinische Post, Ausgabe vom 27.12.2023

Ähnliche Beiträge